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M.Sc. Hannes Raddatz
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OPC UA ist ein hersteller- und plattformunabhängiger Kommunikationsstandard für Industrieautomation. Er kombiniert klassischen Datenaustausch mit einem objektorientierten Informationsmodell, das Geräte selbstbeschreibend macht. Dank integrierter Verschlüsselung, Authentifizierung und Signierung ist Sicherheit von Anfang an eingebaut. Eine gemeinsame Sprache vom Sensor bis zur Cloudeliminiert proprietäre Gateways, verkürzt Engineering-Zeiten und reduziert Fehler. Die Architektur skaliert problemlos von Embedded-Systemen bis zu weltweiten Cloud-Anwendungen und bietet damit eine zukunftssichere, interoperable Basis für moderne Maschinensysteme.

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Performance von open62541 OPC UA Servern auf Embedded Hardware

Tech

Performance von open62541 OPC UA Servern auf Embedded Hardware

05.09.2025

Während OPC UA in derIndustrie 4.0 längst als Rückgrat moderner Automatisierung gilt, bleibt die Integration der Technologie in echte Mikrocontroller-Systeme weiterhin eine Ausnahme. Der Grund dafür liegt in einer unglücklichen Mischung aus harter Ressourcenlimitierung, hohen Timing-Anforderungen und dem nach wie vorüberschaubaren Angebot an schlanken, vollständig standardkonformen Implementierungen. Viele Entwickler greifen deshalb noch immer zu MQTT & Co. mit wenig strukturierten Datenformaten, sobald RAM-Budgets im einstelligen Megabyte-Bereich und Taktfrequenzen unter 250 MHz eine Rolle spielen.

Paper auf der IEEE INDIN 2025

Adaept Engineeringzeigt, dass es auch anders geht. Auf der diesjährigen IEEE International Conference on Industrial Informatics (INDIN 2025) in Kunming, (China), haben wir das Paper „Comparative Evaluation of open62541 OPC UA Servers onEmbedded Devices“ vorgestellt. Darin beschreiben wir, wie sich ein OPCUA-Server mit dem open62541 Stack auf drei weit verbreiteten Embedded-Plattformenrealisieren lässt und welche tatsächliche erzielt werden kann.

Die Versuchsanordnung

Für die Studie wurden ein STM32H757 (Cortex-M4/M7), ein Espressif ESP32-ROVER-E (Xtensa LX6) und ein Raspberry Pi 4 (Cortex-A72) verwendet. Auf jeder Plattform lief open62541. Als Betriebssystem für die Mikrocontroller wurde Zephyr eingesetzt, um plattformspezifische Hardware-Abstraktionen zu ermöglichen. Der Server beantwortete Lesezugriffe auf ein einfaches Datenmodel. Um praxisnahe Last zu erzeugen, wurde er zunächst von einem einzelnen, dann von bis zu 100 Clients gleichzeitig über 1Gbit Ethernet abgefragt. Die Messkampagne erfasste die Antwortzeiten (RTT) in Anhängigkeit der Anzahl an Clients.

Erkenntnisse die überraschen

Schon der erste Blick auf die Messergebnisse zeigt, wie groß das Potenzial von Mikrocontrollern als vollwertige, sichere Datenknoten im Industrial-IoT ist. Bei einer Rate von 1000 Anfragen pro Sekunde durch einen Client liefert der STM32H7 eine Antwort innerhalb von einer Millisekunde. Vergrößert man die Anfrageperiode auf 5 Millisekunden, also 200 Anfragen pro Sekunde, wird jede Antwort innerhalb von ca. einer Millisekunde unabhängig der Client-Anzahl (1 bis5) zugestellt.

 

Durchschnittliche Round-Trip-Time (RTT)eines OPC UA Servers auf einem STM32 H7

Zum Vergleich wurde der OPC UA Server auf einem ESP32 untersucht. Fragt ein Client den Server 200-mal pro Sekunde an, liegt die Antwortzeit bei 5 Millisekunden. In Konsequenz konnten gezeigt werden, dass der ESP32 ohne Pufferüberläufe bis zuvier Clients, mit je 200 Anfragen pro Sekunde bedienen kann.

 

Durchschnittliche Round-Trip-Time (RTT) eines OPC UA Servers auf einem ESP32

Der Raspberry Pi 4 stellt die leistungsstärkste Plattform mit dem komplexesten Betriebssystem im Testaufbau dar. Bis zu 50 Clients konnten bei einer Rate von jeweils 1000 Anfragen pro Sekunde mit dem Server interagieren. Auch hier skaliert das Verhältnis von Clients zu Antwortzeit wie erwartet: Mit 500 Anfragen pro Sekunde können 100 Clients bearbeitet werden, und so weiter.

Durchschnitlliche Round-Trip-Time (RTT) eines OPC UA Servers auf einem Raspberry Pi 4

Warum Mikrocontroller bisher rar mit OPC UA sind

Das Paper macht deutlich, dass die technischen Hürden zwar real sind, aber keineswegs unüberwindbar. Entwickler schrecken jedoch häufig vor dem wahrgenommenen Overhead des OPC UA Standards zurück: Security Layer, erweiterbarer Datenraum, Dienste wie Discovery, History und Subscription wirken sperrig, wenn nur wenige Megabyte Heapspeicher verfügbar sind. Hinzu kommt der hohe Anspruch an das Zeitverhalten und Interoperabilität, den viele Embedded-Teams ohne spezielles Domänenwissen nicht stemmen wollen.

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Adaept Engineering schließt die Lücke

Wir haben in Kunming nicht nur Messwerte präsentiert, sondern auch ein Tutorial abgehalten, wie sich open62541 auf Embedded-Plattformen integrieren lässt. Damit verkürzt sich der Weg vom Konzept zum lauffähigen, standardkonformen OPC UA-Knoten auf Mikrocontrollerbasis signifikant. Wer bereits mit STM32 H7- oder ESP-Mikrocontrollern arbeitet, kann mit unserem Know-How in wenigen Tagen einenstandardkonformen Server integrieren.

Über den Autor

Dr.-Ing. Arne Wall
CPO

Dr.-Ing. Arne Wall ist Forschungs- und Entwicklungsingenieur im Bereich Industrial Internet of Things (IIoT) und derzeit Mitbegründer und leitender Forschungsingenieur bei der Adaept Engineering GmbH. Er ist spezialisiert auf sichere Kommunikationsprotokolle und Systemarchitekturen, mit einem besonderen Schwerpunkt auf OPC UA und anderen IoT-Technologien wie MQTT und CoAP. Dr. Wall hat wesentlich zur Entwicklung von Sicherheitsframeworks für intelligente Gebäudeautomationssysteme beigetragen. Er hat an der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik an der Universität Rostock promoviert, wo er sich in seiner Forschung auf die Verbesserung der Netzwerksicherheit in eingebetteten Systemen konzentrierte. Dr. Wall hat zahlreiche Beiträge auf IEEE- und ACM-Konferenzen veröffentlicht, in denen er seine Erkenntnisse zu Themen im Zusammenhang mit Sicherheitsmechanismen und IoT- Protokollinnovationen teilt.

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